14.03.2007
WEITRAMSDORF - Christian Gunsenheimer (32) ist seit 2002 Bürgermeister in Weitramsdorf. Vorher studierte der Weitramsdorferzwölf Semester Maschinenbau/Energietechnik in Siegen in Nordrhein-Westfalen. Er wurde von den Freien Wählern bereits für die Wahl 2008 nominiert und möchte wiedergewählt werden.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Ihrer Gemeinde bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Wir haben in den vergangenen Jahren vieles angefangen und umgekrempelt. Noch sieht man nicht überall die Erfolge. Für die Gemeinde war meine Wahl ein Umbruch, von einem Bürgermeister Mitte 60 zu einem Mitte 20. Dass ich da etwas anders mache, liegt in der Natur der Sache. Heute ändern sich die Rahmenbedingungen stetig. Da ist Flexibilität gefragt, die ich mir zutraue. Die wichtigste Arbeit war und ist die konsolidierung des Haushaltes, um finanzielle Freiräume zu schaffen. Momentan laufen noch zwei Großprojekte: Der Umbau des Hallenbades zum Feuerwehrgerätehaus wird in diesem Jahr fertig. Außerdem beginnt der Umbau und die Sanierung der Grundschule in die modernste Schule der Region. Zum Beispiel sorgt eine Klimaanlage für ständig frische Luft - und auch an heißen Tagen gibt es kein Hitzefrei mehr. Damit einher geht die Einführung einer Ganztagsbetreuung.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Das ist nur sehr selten zu trennen. Wenn ich mir zum Beispiel Gedanken darüber mache, wie sich die Gemeinde weiterentwickelt, auch über das Wahljahr hinaus, so ist das die Arbeit und Aufgabe eines Bürgermeisters. Gleichzeitig ist es aber auch eine Vorbereitung des Wahlkampfes, also der Themen, mit denen ich mich wieder der Wahl stellen möchte.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Ein großes Ziel ist die Beteiligung der Menschen. Ich möchte die Bürger offen mit viel Wissen versorgen. So bekommen sie auf den Bürgerversammlungen beispielsweise Handzettel mit, auf denen das wichtigste zusammengefasst ist.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Die Polemik muss draußen bleiben. Ich schätze und fordere Kritik. Als Gegenleistung erwarte ich aber ein alternatives Konzept, das stichhaltig sein soll, auf dem Tisch liegt und überprüfbar sein muss. Es soll einen Wahlkampf der Konzepte geben.