13.03.2007
GRUB ? Kurt Bernreuther (59) ist seit 2002 Bürgermeister in Grub am Forst. Der SPD-Politiker und gelernte Industriemechaniker ist seit 1988 kommunalpolitisch aktiv. Damals zog er als Nachrücker in das Gremium ein.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Grub bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Der Abbau der Schulden hat in unserer Gemeinde oberste Priorität. Wir haben eine Liste für die Sanierung von Ortsstraßen aufgestellt, die nun abgearbeitet wird. Wir werden Anträge für Zuschüsse im Straßenbau schreiben, sofern unsere Eigenmittel ausreichen. Wir wollen in diesem Jahr noch das Gewerbegebiet Zeickhorn und das Wohnbaugebiet Altenberg mit 25 Bauplätzen realisieren. Wichtig sind auch verschiedene Sanierungen, die dringend anstehen, zum Beispiel das Dach des Sportheims oder die Fußgängerbrücke über den Füllbach. Ich bin ein Optimist: Wir müssen in der schwierigen Situation einen klaren Kopf behalten und tun, was machbar ist. Ich gehe immer raus zu den Bürgern und informiere auch in Bürgerversammlungen, was die Gemeinde warum tut. Meine Erfahrung auch in schlechten Zeiten ist, dass die Bürger sehr aufgeschlossen sind.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Ich werde versuchen, nicht während der Dienstzeit Wahlpropaganda zu machen. Vorrangig arbeite ich für die Gemeinde, da gibt es genug zu tun. Das nimmt mich voll in Anspruch. Natürlich werde ich aber auch als Wahlkämpfer öffentlich auftreten, falls meine Partei mich nominiert.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit in Grub möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Die Befürchtungen, dass soetwas in Grub vorkommt, sehe ich nicht. Die Wahlbeteiligung der vergangenen Jahre war stets zwischen 65 und 80 Prozent. Natürlich werde ich versuchen, die Schicht der Nichtwähler zu aktivieren. Dazu suche ich den Kontakt zu den Bürgern und gehe zu den Vereinen. Ich sagen ihnen: ?Danke, dass es soviele Leute gibt, die sich noch engagieren.? Ich bin vor Ort, wenn ich gebraucht werde und helfen kann.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Dass jeder Bewerber die Situation der Gemeinde den Bürgern so darstellt, wie sie ist. Ich möchten den Bürgern aber auch Mut machen, die Probleme anzugehen und umzusetzen.