07.03.2007
Sonnefeld - Rainer Marr (56) ist seit Mai 2002 Bürgermeister in Sonnefeld
Der Kandidat der CSU ist Diplom-Handelslehrer und seit 1984 im Gemeinderat aktiv. Er möchte sich im März 2008 von den Sonnefeldern im Amt bestätigen lassen.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Ihrer Gemeinde bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Verbesserungen möchte ich kurzfristig vor allem im Bereich der Seniorenarbeit erreichen. Dazu stehen wir mit dem Seniorenbeauftragten des Landkreises Coburg, Herrn Dr. Hasselkus, in Verbindung. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Die meisten sichtbaren Projekte kosten Geld ? und da geht es uns immer noch nicht so gut wie anderen Gemeinden. Was sich in Sonnefeld ändern wird, ist zum Beispiel die Neunutzung der Chromo-Immobilie und die Belebung anderer insolvenzbedingter Firmenbrachen. Wir wollen den Investoren alle erdenkliche Unterstützung zukommen lassen. Die Projekte machen gute Fortschritte und kosten uns wenig Geld. Die deutlichsten Veränderungen wird es im Gewerbegebiet Süd geben. Sowohl die Bürgerinitiative, als auch der Investor und der Bürgermeister sagen: Wir brauchen eine neue Verkehrsanbindung. Realistisch ist, dass man in diesem Jahr noch deutliche Fortschritte sehen wird.
Nach den Investitionen in Hochbehälter, Straßenbau und neue Wasserleitungen im Jahr 2006 müssen wir von größeren gemeindlichen Investitionen absehen. Es fehlt einfach am Geld. Mein Wunsch ist, dass wir von unseren Schulden runter kommen. Ich halte das weiterhin für eine vordringliche Aufgabe. Schulden binden viel Geld, das bei Investitionen fehlt.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Mir gefällt der Begriff Kampf überhaupt nicht. Wir haben vor Ort Sachprobleme zu lösen. Der Bürger erwartet, dass er darüber objektiv informiert wird. Ob das Werbung ist oder nicht bleibt dahingestellt, ein Kampf ist es nicht. Parteipolitisch orientierte Wahlkämpfe unter Einbeziehung der Bundes- oder Landespolitik haben da nichts zu suchen. Wir haben uns um Kernaufgaben wie der Daseinsfürsorge durch die Sicherstellung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung zu kümmern, die gemeindliche Infrastruktur zu erhalten, zweckmäßige Schulhäuser und Kindergärten bereit zu stellen und uns um unsere Jugend und Senioren zu kümmern, um nur einige Kernpunkte zu nennen. Da gibt es einfach Zwänge fern von jeder Parteipolitik. Daher sehe ich keine Schwierigkeiten mein Amt und meine Wahlwerbung aufeinander abzustimmen.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Man kann die Leute nicht zur Wahlurne tragen. Es ist eine elementare Pflicht des Bürgers, zur Wahl zu gehen. Ich versuche zum Beispiel, meine Bürgerversammlungen anschaulich zu gestalten, dem Bürger Zusammenhänge darzustellen, nicht Zahlen aus dem Zusammenhang reißen, ihm mit Grafiken und Bildern das Gemeindegeschehen besser begreifbar zu machen. Da habe ich positive Resonanz erfahren. Natürlich versuche ich auch bei den Vereinen die sie betreffenden Themen der Kommunalpolitik anzusprechen. Von den Unschlüssigen können wir vielleicht damit einige erreichen. Viele sieht man aber nirgends, nicht bei Veranstaltungen und auch nicht bei Festen ? die sind nicht erreichbar, die wollen nicht mitbestimmen, das müssen wir akzeptieren.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Der Wahlkampf muss sich auf Sachthemen konzentrieren. Persönliches, was das Amt nicht berührt, hat da nichts verloren, übrigens auch nicht die Bundespolitik. Man muss ehrlich sagen, was man vorhat, welche Ziele man verfolgt und in welche Richtung man gehen möchte. Auch sollte jeder Bewerber seine Qualifikationen nennen, damit der Bürger entscheiden kann, wen er wählt und wen er sich aussuchen möchte.