24. Januar 2008
Die Initiative Rodachtal ist beim ersten Auswahlverfahren für das Förderprogramm Leader+ der Europäischen Union in München nicht ausgewählt worden. Woran hat es gelegen?
Zwei Dinge wurden moniert. Für das Förderprogramm sei der Gebietszuschnitt zu klein, trotz unserer Erweiterung im vergangenen Jahr. Andere Anträge umfassen einen ganzen Landkreis, zum Teil auch mehr. Das Zweite ist die Organisationsstruktur. Um als thüringisch-bayerische Initiative in München ausgewählt zu werden, bräuchten wir einen eigenen Verein nur für die Gemeinden, die in Bayern liegen. Es sollte also einen bayerischen Verein geben, einen thüringischen und beide sollen unter dem Dach der Initiative Rodachtal stehen. Mit den Ideen und Visionen unseres Entwicklungskonzeptes haben die Beanstandungen aber nicht zutun.
Gibt es noch eine Chance für die Initiative Rodachtal an die europäischen Fördergelder heranzukommen?
In Bayern gab es 59 Bewerber. 40 wurden ausgewählt. Die verbleibenen 19 Initiativen haben nun bis Juni Zeit, nachzubessern. Dann werden nochmals zehn Bewerber zugelassen. Wir werden die Zeit nutzen, dort wo es Sinn macht, den Antrag zu verbessern. Ein eigener bayerischer Trägerverein sollte machbar sein. Eine Erweiterung und Vergrößerung der Initiative ist sicherlich nicht machbar. Das entspricht auch gar nicht unseren Zielen. Unsere Mitgliedsgemeinden in Bayern und Thüringen haben ähnliche Probleme, die wir gemeinsam angehen wollen. Die Gemeinden im östlichen Landkreis Coburg zum Beispiel haben eine völlig andere Struktur und andere Ziele, das passt nicht zusammen.
Ohne Geld bewegt sich nichts. Ist das das Ende der Initiative Rodachtal?
Es ist genau andersherum. Die Initiative Rodachtal gab es schon vor den Europäischen Förderprogrammen und es wird sie weiterhin geben. Wir haben einstimmig im vergangenen Jahr in Heldburg unser Entwicklungskonzept beschlossen. Unsere Ziele sind klar. Dafür suchen wir nun Fördermittel.
Wenn es nicht Leader ist, dann gibt es vielleicht anderswo Geld. Wir haben uns nicht gegründet, um Leader-Geld zu bekommen, sondern weil wir gemeinsam vorankommen wollen. Das ist unsere Leitlinie.
Interview: Tim Birkner